"Ich war mit allen 4 Rädern im Dreck, das gibt Null Punkte", zeigt sich Denk etwas zerknirscht direkt
nach dem Lauf. "Dieses Rennen hat mich wieder einen riesigen Schritt weiter gebracht, ich konnte so viel Erfahrung sammeln, tolle Eindrücke aufnehmen und mein Battle-Erfahrungsdefizit um ein
großes Stück verkleinern", zeigt sich Denk gleich kurz darauf wieder kämpferisch. Mit einem 9. Gesamtrang schloss Markus Denk das Rennwochenende im französischen Elsass ab.
Wie erhofft verlief das Wochenende für die Motorsport-Brüder aber nicht. Das begann schon vor ca. 3
Wochen als sich beim Training der 3,2l-M3-Turbo-Motor von Günther Denk mit einem spekakulären Knall in Schall und Rauch auflöste. So kurz vor dem Rennen einen komplett neuen Motor aufzubauen wäre
schon Herausforderung genug, aber es musste sich auch noch um die Finanzierung gekümmert werden, denn diesen Posten hatte niemand auf der Liste.
Die unermüdliche, positive Energie eines echten Racers darf man nicht unterschätzen, und so erklärte
Günther Denk sein Debakel: "Aufgegeben wird nur a Brief! Der Motor ist zwar Geschichte, aber besser jetzt als am Rennwochenende. Ran an die Arbeit!"
Und es sollte sich ausgehen – am Tag vor dem Rennen wurde das Auto fertig und für letzte
Abstimmungsarbeiten auf den Prüfstand gestellt. 560 PS, 600 Nm standen am Rad an – als "Einfahrprogramm". Der komplett neu aufgebaute S54 Motor mit Turboaufladung strotzt vor Kraft und
Leistung.
Technische Abnahme
Kaum vom Prüfstand, wurde der BMW M3 der Baureihe E36 der technischen Abnahme vorgeführt. Alles
umsonst, der Wagen war um 6 Dezibel zu laut. Auch eine zweite Messung, nach ein paar Adaptionen am Auspuff, brachte kein nennenswert besseres Ergebnis. Beim Rennen in Greinbach ist eine maximale
Lautstärke von 95 Dezibel vorgeschrieben.
»Wagen die bei der technischen Abnahme diesen Wert überschreiten
sind nicht startberechtig.«
Und so erging es dem Auto von Günther Denk. Darüber musste selbst er kurz nachdenken. Aber die Lösung
war gleich parat. Das Vorjahrsauto seines Bruders Markus, ein BMW E46 V8 wurde kurzerhand aus Niederösterreich geholt und den technischen Kommisaren vorgeführt. Abnahme bestanden. Es konnte also
losgehen.
Er ist hungrig!
Das nächste Rennen wird von 9. -10. Juni in Anneau du Rhin (Frankreich) stattfinden und Günther Denk wird am Start stehen darauf kann man sich
verlassen.
Markus Denk
Zum ersten Mal kam sein neuer Dienstwagen bei einem Rennen zum Einsatz. Ein paar Kinderkrankheiten hat
er noch, aber Markus ist auf dem richtigen Weg.
Das erste und zweite Training lief problemlos. Markus konnte mit sauberen Drifts und einem perfekt
laufendem Auto punkten. Im Qualifying konnte Markus Denk die Leistungen der Trainingssessions aber noch nicht ganz umsetzen und musste sich mit dem 9. Platz zufrieden geben.
Renntag
Bei den Aufwärmrunden am Vormittag verabschiedete sich die Antriebswelle des enorm drehmomentstarken
BMW E46 Turbo. Das Aus für Markus Denk? Nein, eine neue Antriebswelle wurde besorgt und eingebaut, dem Start zum Rennen stand nichts mehr im Wege.
Im ersten Battle trat Markus Denk gegen den Kroaten Dario Foler im roten BMW E30 als Chaser (Verfolger) an und unterlag mit 6:4.
In der zweiten Begegung ging Denk als Leader (Vorderer Fahrer) ins Rennen und versuchte den Kroaten
durch puren Speed abzuhängen. Weil Denk schon zwei Punkte Rückstand am Konto stehen hatte ging er "All in" und schenkte seinem Turbo-Monster voll ein. Er konnte sich vom roten BMW E30 in der
schnellen Linkskurve gleich nach dem Start gut absetzen und kontrollierte das Rennen. In der Bremszone verpasste er aber knapp seinen Bremspunkt und krachte mit zuviel Speed in die
Reifenstapel.
"Damit verabschiedete ich mich von meiner hinteren Stossstange und von den Siegchancen." sagte Denk
direkt nach dem Lauf. Die Punkte gingen an den erfahrenen Kroaten, der in die nächste Runde aufstieg und Denk schied mit kaputter Seitenwand aus.
Wie sein Bruder wird auch Markus Denk beim nächsten Rennen in Frankreich an den Start gehen und die Kinderkrankheiten seines neu aufgebauten
Rennwagens werden dann Geschichte sein.